Die Bewaffnung der Deutschen WK-II U-Boote


1. Torpedos:

Die Hauptwaffe der U-Boote war der Torpedo. Auf den Deutschen U-Boote wurden 2 Grundtypen Torpedos eingesetzt. Einmal der G7a, der mit einem Alkoholdampf-Motor arbeitete und der G7e, der elektrisch angetrieben wurde. Der G7a hatte eine größere Reichweite, verriet sich aber gerade Tagsüber und bei ruhigem Seegang durch eine markante Blasenspur. Der G7e zog keine Blasenspur, aber war in seiner Reichweite eingeschränkt. Aus diesen beiden Torpedotypen wurden die hauptsächlich eingesetzten Varianten abgeleitet:

T-I (G7a) Dampf

Reichweite : 12,5 Kilometer bei 30 Knoten
           : 8,0 Kilometer bei 40 Knoten
           : 6.0 Kilometer bei 44 Knoten
Antrieb durch eine sechsblättrige Schraube
Sprengkopf: 280 Kg

T-III (G7e) Elektrisch

Reichweite : 5,0 Kilometer bei 30 Knoten
Antrieb durch zwei gegenläufige Schrauben (zur Stabilisierung)
Sprengkopf: 280 Kg
Der G7e mußte alle 3 bis 4 Tage aus den Torpedorohren gezogen und "geregelt" werden.

T-IIIa (G7e) FAT (Flächenabsuchender Torpedo)

Reichweite: 7,5 Kilometer bei 30 Knoten
Sprengkopf: 274 Kg
Der FAT war ein Flächenabsuchender Torpedo, der auf einen Zickzackurs programmiert werden konnte. Wenn der FAT nach dem Ende seiner vorgegebenen Laufstrecke sein Ziel nicht getroffen hatte, führte er eine Wendung nach 800 bzw. 1600 Metern durch und wiederholte dieses Manöver, bis er entweder ein Ziel traf oder die Battierien erschöpft waren. Vor dem Abschuß eines FAT mußte das U-Boot-Rudel im Geleitzug gewarnt werden, damit die Boote sich entfernten oder auf min. 50 Meter Tiefe gehen konnten. Einem FAT war es egal, was er traf, einen Frachter oder ein U-Boot aus dem eigenen Rudel!

TV (G7e) Akustisch Zielsuchender Torpedo (ab Februar 1942)

Reichweite: 5,7Km bei 24 Knoten
Der TV (Zaunkönig) sollte ursprünglich gegen die Eskorten der Geleitzüge eingesetzt werden, eignete sich aber wegen seiner geringen Geschwindigkeit und Lauflänge nicht dazu. Der TV reagierte auf die Schraubengeräusche der Frachter und lenkte sich selbstständig. Aktiviert wurde er schon nach einer Laufstrecke von 200 Meter. Nach dem Abschuss aus dem Heckrohr mußte das U-Boot sofort auf 60 Meter Tiefe gehen, um den TV nicht mit seinen eigenen Schraubengeräuschen auf sich zu ziehen. In der Praxis gab es immer wieder Probleme mit dem TV. Oft lief er unter den Schrauben der Frachter hindurch und explodierte erst hinter dem feindlichen Schiff. Zudem reagierte er nur auf ein Schraubengeräusch einer bestimmten Frequenz. Sobald die Frachter oder Eskorten sehr viel langsamer oder schneller fuhren, konnte der TV nicht mehr reagieren. Im Kriegsverlauf entwickelten die Alliierten den "Foxer". Ein Gerät, das hinter den Schiffen hergezogen wurde und die Schallwellen einer Schiffschraube simulierte. Dies sollte die TV ablenken. In der Praxis war der "Foxer" aber eher "ein Klotz am Bein". Das Aussetzen und Einholen das Gerätes nahm viel Zeit in Anspruch. Zudem konnten durch die Geräusche U-Boot-Rudel angelockt werden, die den Geleitzug ohne den "Foxer" gar nicht gehört hätten.


Andere Torpedotypen:

Versuche wurden auch mit einem "optischen" Torpedo gemacht. Dieser sollte über eine Fotozelle auf den Schatten des Schiffes reagieren. Doch trübes Wetter und damit dunkler Himmel verwirrten die Elektronik. Nachts war solch ein Torpedo logischerweise überhaupt nicht zu gebrauchen. Die Versuche wurden aufgegeben.
Ebenso wurden Versuche mit drahtgelenkten Torpedos und Torpedotypen mit Walter-Antrieb entwickelt. Die Entwicklung setzte aber zu spät ein un diese Typen kamen nicht mehr zum Einsatz.

Torpedozünder:

2 verschiedene Zünderarten wurden eingesetzt. Der Aufschlagzünder und der Magnetzünder, der auf das magnetische Feld des Schiffsrumpfes reagierte. Zu Kriegsbeginn gab es große Probleme mit den magnetischen Zündern, die sog. "Torpedokrise" und die U-Boote mußten sich einige Zeit mit den weniger effizienteren Aufschlagzündern zufriedengeben. Der Magnetzünder reagierte erst, nachdem der Torpedo sich unter dem Schiffskiel befand, und die Sprengladung dem Schiff mit der Druckwelle praktisch "das Genick brach". Somit konnte mit relativ kleinen Sprengladungen eine größtmögliche Zerstörungskraft erreicht werden. Der Aufschlagzünder reagierte erst bei Kontakt mit dem Schiffsrumpf und riß bei gleicher Sprengladung nur ein Loch in die Bordwand. Durch Schließen der Schotts zum beschädigten Rumpfteil konnte das Opfer so häufig weiterfahren und mußte mit einem zweiten Torpedo beschossen werden.



2. Daten der Deutschen 53cm-Torpedos bis 1945:

Bezeich-
nung:
T I TI FAT I TI LUT I TI LUT II T II T III TIII FAT II
Type: G7a G7a G7a G7a G7e G7e G7e
Ge-
räte-Nr.:
12 12 12 20 20 20 20
Deck-
name (Verwen-
dung):
- - - - - - -
Durch-
messer mm:
533,4 533,4 533,4 533,4 534,6 534,6 534,6
Länge in
mm:
7163 7163 7163 7163 7163 7163 7163
Gewicht in
Kg:
1538 1538 1538 1538 1608 1608 1620
Unter-
trieb %:
21 21 21 21 21 21 21
Antriebs-
art
(Batterie):
4 Zyl. Gas/Dampf 4 Zyl. Gas/Dampf 4 Zyl. Gas/Dampf 4 Zyl. Gas/Dampf E-Motor
(2x13 T)
E-Motor
(2x13 T)
E-Motor
(2x13 T)
Leistung PS: 350/255 350/255 350/255 350/255 100 100 100
Drehzahl
U/Min.:
1470/1280 1470/1280 1470/1280 1470/1280 1700 1700 1700
Geschw. Knoten: 40/30 40/30 40/30 40/30 30 30 30
Reich-
weite hm:
75/120 75/120 75/120 75/120 50 50 50
Gefechts-
kopf:
Ka,Kc 280 Ka,Kc 280 Ka,Kc 280 Ka,Kc 280 Ka 280 Ka 280 Ka 280
Ladung
in Kg:
280 280 280 280 280 280 280
Pistole: Pi1 oder TZ3 mit Pi3 Pi1 oder TZ3 mit Pi3 Pi1 oder TZ3 mit Pi3 Pi1 oder TZ3 mit Pi3 Pi1 Pi2 Pi2
Lenkung bzw. Programm: - FAT Programm LUT Programm LUT Programm - - FAT Programm

 
 
 
 
Bezeich-
nung:
T IIIa 
FAT II
TIIIa
LUT I
TIIIa 
LUT II
TIIIb T IIIc T IIId TIIIe
Type: G7e G7e G7e G7e G7e G7e G7e
Ge-
räte-Nr.:
20 20 20 20 20 20 20
Deck-
name (Verwen-
dung):
- - - -
(für Marder)
-
(für See-
hund u.ä.)
Dackel
(für Spezial-
einsatz)
Kreuzotter (für See-
hund u.ä.)
Durch-
messer mm:
534,6 534,6 534,6 534,6 534,6 534,6 534,6
Länge in mm: 7163 7163 7163 7163 7163 11000 7163
Gewicht in Kg: 1760 1760 1760 1352 1342 2220 1345
Unter-
trieb %:
32 32 32 1,5 0,75 1,5 0
Antriebs-
art
(Batterie):
E-Motor 
(2x17 T)
E-Motor 
(2x17 T)
E-Motor 
(2x17 T)
E-Motor
(1x13 T)
E-Motor
(1x13 T)
E-Motor
(4x17 T)
E-Motor
(1x13 T spezial)
Leistung PS: 100 100 100 30 30 ca. 7 32
Drehzahl
U/Min.:
1700 1700 1700 1100 1100 ca. 500 1125
Geschw. Knoten: 30 30 30 18,5 18,5 9 20
Reich-
weite hm:
75 75 75 40 40 ca. 570 75
Gefechts-
kopf:
Kb Kb Kb Kb2 Kb2 Kb2 Ke1
Ladung
in Kg:
280 280 280 280 280 280 280
Pistole: Pi2 Pi2 Pi2 TZ2 mit 
Pi2f
TZ2 mit
Pi2f
Pi2 TZ5 mit
Pi4c
Lenkung bzw. Programm: LUT
Programm
LUT
Programm
LUT
Programm
- - LUT
Programm
-

 
 
 
Bezeich-
nung:
T IV T V T Va T Vb T VI T VII TV III
Type: G7es G7es G7es G7es G7e G7ut G7ut
Ge-
räte-Nr.:
37 45 45 45 20 30 30
Deck-
name (Verwen-
dung):
Falke Zaunkönig I Zaunkönig I
(für S-Boot)
Zaunkönig I (für U-Boot) - Steinbarsch Steinbutt
Durch-
messer mm:
534,6 534,6 534,6 534,6 534,6 534,6 534,6
Länge 
in mm:
7163 7163 7163 7163 7163 7163 7163
Gewicht
in Kg:
ca. 1400 1495 1495 1495 1760 1730 1730
Unter-
trieb %:
? ca. 11 ca. 11 ca. 11 32 24,4 24,4
Antriebs-
art
(Batterie):
E-Motor
(1x13 T)
E-Motor
(1x13 T spezial)
E-Motor (1x17 T + 2 Zusatztröge) E-Motor (1x17 T + 2 Zusatztröge) E-Motor (2x17 T) Walter-
Turbine
Walter-
Turbine
Leistung PS: 32 55 40 40 100 430 430
Drehzahl
U/Min.:
1125 1350 1210 1210 1700 1640 1640
Geschw. Knoten: 20 24 21,5 21,5 30 45 45
Reich-
weite hm:
75 57 80 80 75 80 80
Gefechts-
kopf:
Kd Ke1 Ke1 Ke1 Kf Kb2; Kf Kb2; Kf
Ladung in
Kg:
274 274 274 274 300 280 280
Pistole: Pi4a TZ5 mit
Pi4c
TZ5 mit Pi4d TZ5 mit
Pi4c
TZ6 mit Pi6 TZ2;
TZ6
TZ2;
TZ6
Lenkung bzw. Programm: akustische Eigenlenkung akustische
Eigenlenkung
akustische Eigenlenkung akustische Eigenlenkung LUT Programm LUT
Programm
LUT
Programm

 
 
Bezeich-
nung:
T IX T X T XI T XII T XIII T XIV -
Type: G5ut G7es G7es G5e G7ut G7a G7as
Ge-
räte-Nr.:
26 43 46 20 30 12 12
Deck-
name (Verwen-
dung):
Goldbutt Spinne
(NYK)
Zaunkönig II - K-Butt -
(für Seehund u.ä.)
Möwe
Durch-
messer mm:
534,6 534,6 534,6 534,6 534,6 533,4 (Kessel) 533,4
Länge 
in mm:
5500 7163 7163 5500 7163 527 7163
Gewicht 
in Kg:
? 1620 1495 1260 1309 1352 ?
Unter-
trieb %:
? 21 ca. 11 ca. 40 0 1,5 ?
Antriebs-
art
(Batterie):
Walter
Turbine
E-Motor
(2x13 T)
E-Motor
(1x13 T spezial)
E-Motor (1x9 T) Walter
Turbine
4 Zyl. Gas/Dampf ähnlich Zaunkönig II
Leistung PS: 390 100 55 100 425 165 ?
Drehzahl
U/Min.:
? 1700 1350 1700 1590 1120 ?
Geschw. Knoten: 45 30 24 30 45 34 ?
Reich-
weite hm:
38 50 57 30 28 25 ?
Gefechts-
kopf:
Kb2 Kb Ke1 Kb Kb2 Kc ähnlich Zaunkönig II
Ladung
in Kg:
? 280 274 280 280 280 ?
Pistole: TZ 2 Pi2 TZ5 mit Pi4c TZ2 mit Pi2 TZ2 mit Pi2 TZ3 mit Pi3 ?
Lenkung bzw. Programm: - Drahtlenkung
nach Sicht
akustische
Eigenlenkung
- - - akustische
Eigenlenkung

 
 
 
Bezeich-
nung:
- - - - - - -
Type: G7es G7aes G7ut G7ut G7d G7p G7uk
Ge-
räte-Nr.:
47 48 30 30 ? ? 29
Deck-
name (Verwen-
dung):
Geier Lerche Schildbutt Steinwal ? ? Klippfisch
Durch-
messer mm:
534,6 534,6 534,6 534,6 534,6 534,6 533,4
Länge
in mm:
7163 7163 7163 7163 7163 7163 7163
Gewicht
In Kg:
? ? 1730 ? ? ? ?
Unter-
trieb %:
? ? ? ? ? ? ?
Antriebs-
art
(Batterie):
Ähnlich Zaunkönig II Ähnlich Zaunkönig II Walter Turbine mit Seewasser-
einspritzung
Kreislauf- motor KM8 Walter Turbine mit reinem Sauerstoff E-Motor (MG-C Primärbat-
terie)
G7a-Kolben-
maschine nach dem Walter-Ver-
fahren
Leistung PS: ? ? 430 425 435 220 ?
Drehzahl
U/Min.:
? ? 1640 4500 ? ? ?
Geschw. Knoten: ? ? 40 40 ? 40 ?
Reich-
weite hm:
? ? 180 120 ? ? ?
Gefechts-
kopf:
Ähnlich Zaunkönig II Ähnlich Zaunkönig II ? ? ? ? ?
Ladung: ? ? ? ? ? ? ?
Pistole: ? ? ? ? ? ? ?
Lenkung bzw. Programm: akustische Eigenlenkung Drahtlenkung nach passiv akustischer Ortung durch Torpedo Verschie-
dene Lenkver-
fahren (Fasen, Kondor)
möglich
Verschie-
dene Lenkver-
fahren (Fasen, Kondor)
möglich
? ? ?

 
 
Bezeich-
nung:
-
Type: G5ur
Ge-
rate Nr.:
32
Deck-
name (Verwen-
dung)
Hecht
Durch-
messer
mm
534,6
Gewicht Kg ?
Unter-
trieb %
?
Unter-
trieb:
?
Antriebs-
art
(Batterie):
Walter Strahlv-
erfahren
Leistung PS: ca. 1200
Schub
Drehzahl: ?
Geschw. Knoten: ?
Reich-
weite hm:
?
Gefechts-
kopf:
?
Ladung: ?
Pistole: ?
Lenkung bzw. Programm: ?
Zeichenerklärung:
- = Keine Daten/Bezeichnung
? = Daten unbekannt
FAT = Flächenabsuchender Torpedo oder Federapparat-Torpedo
LUT = Lagenunabhängiger Torpedo

Wie bei der Lokaler Link innerhalb der U-Boot-SiteListe der U-Boot-Typen im II. Weltkrieg  herrscht auch bei den Torpedos ein verwirrende Typenanzahl und viele Torpedotypen (insbesondere Walter- und Kreislaufantrieb-Typen) kamen über das Versuchs- oder Planungstadium nie hinaus und viele Daten gingen nach Kriegsende verloren. Diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Korrektheit oder Vollständigkeit!

Erstellt wurde diese Liste hauptsächlich nach Daten aus dem Buch "Geschichte des deutschen U-Bootbaus", Band 1,  von Eberhard Rössler, Bernhard & Graefe-Verlag GmbH, Bonn, zweite Auflage, ISBN: 3-86047-153-8




3. Deckgeschütze:

Auf den U-Booten vom Typ VII war zu Kriegsbeginn ein 88mm-Geschütz montiert. Die großen IX-Typen wurden mit einem 105mm-Deckgeschütz ausgerüstet. Bedient wurde das Geschütz i.d.R. von 3 Mann. Neben dem Geschütz befand sich ein wasserdichter Munitionsbehälter, in dem die ersten Granaten lagen, so daß das Geschütz schnell feuerbereit war. Weiter Granaten wurden durch das Turmluk zur Geschützmannschaft gereicht. Im Kriegsverlauf verschwand das Deckgeschütz von den U-Booten, da Überwasserangriffe gegen die gut gesicherten Geleitzüge unmöglich wurden. Einige erfahrene U-Boot-Fahrer durften jedoch "ihr" Deckgeschütz behalten.


4. Flak:

Anfangs war die Flugabwehrkanone (Flak) auf den U-Boote noch nicht fest montiert und mußte vor jedem Tauchen demontiert werden. Im Kriegsverlauf wuchs die Bedrohung durch die Flugzeuge aber immer weiter an, so daß die U-Boote mit festmontierten Flaks ausgerüstet wurden. Im späteren Kriegsverlauf wurden die VII-Typen noch mit einer zweiten Flak auf einem zweiten "Wintergarten" ausgerüstet und der Turm immer mehr gegen Fliegerbeschuss verstärkt, so daß die Boote bald ihre "elegante" Turmform verloren und immer mehr einer "Trutzburg" glichen. U-995 in Laboe ist z.B. so ein Boot der späten Kriegsjahre mit dem entsprechend ausgebauten Turm.

Darstellung des Turms eines U-Bootes Typ VIIC mit zwei Wintergaerten und zwei Flakgeschuetzen. Spaetere Version ab 1944

Bildquelle: Buch, "U-995 - Das U-Boot vor dem Marine-Ehrenmal in Laboe"
von Eckard Wetzel, Karl Müller-Verlag, 1996.


5. Defensive Verteidigungsmaßnahmen:

Eine Anzahl von Frühwarngeräten und Ablenkungssystemen sollten die U-Boote gegen die ständig steigene Gefährdung durch die alliierte U-Boot-Abwehr schützen. Hier nun die wichtigsten, die noch zum Einsatz kamen. Nebenbei wurde auch noch eine ganze Anzahl von "Wunderwaffen" erdacht, die aber selten über das Planungstadium oder einige Versuche hinauskamen.

BOLD:

Im Kriegsverlauf wurde das alliierte Sonarortungsystem ASDIC immer weiter verbessert und konnte U-Boote bald auch in größeren Tauchtiefen jenseits von 200 Meter noch genau genug orten. Als Gegenmaßname wurde der BOLD entwickelt. Ein kleiner Kannister, der bei Tauchfahrt ausgestoßen wurde, und der eine Chemikalie enthielt, die mit dem Wasser reagierte und einen Blasenteppich erzeugte. Der BOLD war so gebaut, das er seine Tauchtiefe beibehielt. Für einen Beobachter am ASDIC wirkte der Blasenteppich wie ein U-Boot. Auch bei Rudelattacken wurde der BOLD eingesetzt, täuschte er doch auch eine weit größere Anzahl an Booten vor, als tatsächlich vorhanden waren.
Eine weitere Vaiante des BOLDīs simulierte das Geräusch eines U-Boot-E-Motors, um so die Verfolger abzulenken. Auch eine Version, die in kurzen Abständen kleine Explosionen erzeugte, wurde entwickelt. Das Gerät kam aber nicht mehr zum Einsatz.

Radar:

Ab 1941 setzten die Alliierten verstärkt verbesserte Radargeräte ein, um angreifende U-Boote auch bei Nacht besser orten zu können. Die Antwort war die Funkmeß-Ortungsantenne, die die alliierten Radarsignale auffing und das U-Boot warnte, daß es angepeilt wurde. Im weiteren Kriegsverlauf entwickelten auch die Deutschen eine Reihe von Radargeräten, die technisch aber immer hinter den alliierten Geräten zurückblieben.


Radar-Warngeräte:

Um der ständig steigenden Gefahr der Radarortung insbesondere durch Flugzeuge zu entgehen, wurde eine ganze Reihe Radarwarngeräte wie das METOX oder NAXOS entwickelt. Sämtliche Versuche "hinkten" aber auch hier immer hinter den alliierten Entwicklungen zurück.


Schnorchel:

Gegen Kriegsende wurde die Bedrohung durch Flugzeuge immer massiver. Die U-Boote mußten oft lange Strecken unter Wasser zurücklegen und kamen kaum noch dazu, ihre Batterien wieder aufzuladen. Ein Fliegeralarm jagte den nächsten. Um auch unter Wasser mit Diesel fahren zu können, wurde ein aufklappbarer Schnorchelmast entwickelt, der die nötige Luft für den Dieselbetrieb bereitstellte. Am oberen Ende verhinderte ein "Kugelkopfventil", das Wasser eindringen konnte. Im Prinzip nur eine verbesserte Version des "Schnorchelmastes" der "CSS Hunley". Trotzdem rettete dieses eigentlich primitive Gerät vielen U-Boot-Fahrern das Leben.


Alberich-Beschichtung:

Eine Beschichtung aus einer speziellen Gummimasse, die auf der gesamten Oberseite des Bootes angebracht wurde und die ASDIC-Ortung verwirren sollte. Probleme gab es mit dem Kleber für die Beschichtung, der sich im Einsatz immer wieder löste.