Gehobenes deutsches Kriegs-U-Boot wird Museumsstück in Liverpool

Bericht über das gehobene Deutsche WK-II U-Boot U-534.
dpa-Meldung vom 9. Mai 1996

Kopenhagen (dpa/eu) - Das 1993 aus dem dänischen Kattegat gehobene deutsche U-Boot U-534 soll in einem Kriegsmuseum in Liverpool ausgestellt werden. Ein Sprecher des U-Boots-Projektes bestätigte heute in Grenaa in Dänemark, daß das Boot Ende Mai auf einem Schlepp-Prahm nach Großbritannien gebracht werden soll.

Der dänische Zeitungsverleger Karsten Ree hatte die 30 Millionen Kronen teure Bergung des am 5.Mai 1945 versenkten U-Bootes in der Hoffnung durchführen lassen, möglicherweise Nazi-Schätze zu finden. Diese Hoffnung erfüllte sich aber ebensowenig wie die auf Gewinn durch einen schnellen Verkauf des Bootes an ein dänisches Museum oder einen Vergnügungspark.
Stattdessen wurde Ree, der mit Anzeigenblättern ein Vermögen machte, 1994 von einem Gericht in der dänischen Stadt Arhus zu hohen Bußgeldern verurteilt, weil er während der Bergung auf ihm nicht genehme Journalisten in einem Hubschrauber Warnschüsse abgefeuert hatte.
In Liverpool soll das 1 144 Tonnen schwere und 77 Meter lange Bootswrack, von dem nur die stählerne Hülle intakt ist, als Teil eines neuen Kriegsschiffs-Museums ausgestellt werden. Träger des Museums ist der "Warship Preservation Trust", dessen Chef Sir Philip Goodhart, Ex-Nordirlandminister, mit Ree verhandelt hatte.
Sein Geld soll der Däne in Form von Prozenten an den erwarteten Einnahmen aus Eintrittsgeldern erhalten. Während der Bergung hatte in Dänemark die Mitteilung für eine gewisse Heiterkeit gesorgt, daß Taucher statt der erhofften Schätze von Nazi-Bonzen im Bootsinnern nur verfaulte Kartoffeln fanden.