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Kriegstagebuch der Seekriegsleitung Rheinübung

Kriegstagebuch der Seekriegsleitung (1. Abt.)
Teil A

Chef der Seekriegsleitung: Großadmiral Dr.h.c. Raeder
Chef des Stabes der Seekriegsleitung: Admiral Schniewind
Chef der 1.Abt. Skl.: Vizeadmiral Fricke

Begonnen: 1.5.1941
Abgeschlossen: 31.5.1941


18.5.41

Eigene Lage.

Nordsee:
Abendaufklärung für Ausmarsch "Bismarck"-Gruppe zwischen 56º und 58º Nord bis etwa 60 sm an engl. Ostküste ergab keine Feindmeldungen. Infolge Ausfalls einer Ju 88 wurde Seegebiet nicht lückenlos eingesehen. - Planmäßige Durchführung Ost- und Westgeleite.

Gruppe Nord (nachr. Gruppe West) wird über Stellung der Hilfskrz., Versorgungsschiffe und Blockdebrecher unterrichtet (s. Fernschr. 0800).

Skagerrak / Westliche Ostsee:
4. Staffel (Heeresküstenbatterien) von Aalborg nach Westnorwegen ausgelaufen. Einlaufen Kristiansand voraussichlich 19.5. 0800 Uhr. Mit Rücksicht auf Auslaufen "Bismarck"-Gruppe verstärke Bewachung, Wegekontrollen und Aufklärung. Kein Ergebnis!

Gruppe Nord meldet, daß Untersuchung aller außerhalb freigegebenen Fischereigebietes aufgebrachten dänischen Fischer keinen Anhalt für Spionageverdacht ergeben hat. Daher Freilassung unter ausdrücklicher Verwarnung vorgesehen. Gruppe weist daraufhin, daß das Skagerrak bis auf 2 schmale Sperrzonen praktisch ganz für Fischerei freigegeben ist. Erweiterung bisherigen Fischereigebietes in Nordsee über 57º 30' N nach Norden und über Ostgrenze deutschen Warngebietes nach Westen ist nicht möglich (siehe Meldung Gruppe 0725). Skl. stimmt der Auffassung der Gruppe Nord zu!

Östliche Ostsee:
"Rheinübung": Kampfgruppe "Bismarck"/"Prinz Eugen" läuft am Nachmittag aus Gotenhafen aus.


19.5.41

Lage 19.5.

Besondere Feindnachrichten.

Außerheimische Gewässer:

Kanadaroute keine Nachrichten.

Gibraltar-Bereich: Nach KO-Spanien sind in Nacht zum 19.5. "Renown", "Ark Royal" und "Sheffield" vermutlich nach Westen ausgelaufen. "Prince of Wales" (oder King George ?) in Nacht zum 19. ein und 19. früh nach Westen ausgelaufen. Träger "Furious", ein "Kenya"- und 4 Zerst. haben Gibraltar 19.5. nachm. nach Westen verlassen. Aus Funkverkehr nicht ersichtlich, ob Einheiten im Atlantik operieren oder beim Auslaufen Kurs West nur als Scheinkurs steuerten.

2 Zerst. sollen nach der Position 3343 N 1145 W zur Aufnahme des Dampfers "Arundel Castle" (19000 BRT) gehen. (ca. 180 sm westl. Gibraltar).

Gewässerum England / Westraum / Kanalgebiet:
An schweren Einheiten werden z.Zt. in der Heimat (Orkney-Gebiet) vermutet: ein "King George V", "Hood", "Rodney", "Victorious". Luftaufklärung sichtet 130 sm W zu N der Gironde-Mündung ein U-Boot von Typ "Iris" unter franz. Flagge mit Kurs 150º.

Eigene Lage.

Westraum / Atlantikküste / Kanalgebiet:
Tanker "Spichern" zur Flottenunternehmung 1100 Uhr ausgelaufen, Weitermarsch "Gonzenheim" und "Kota Penang" planmäßig.

Gruppe West erhält Berichtigung Fornschreibens vom 18.5.: "Übernahme Befehlsführung "Gedania" durch Skl. bei Überschreiten von 30 N nach S."

Skagerrak / Westl. Ostsee:
BSO-Streitkräfte Vorbereitungen zum Passieren Kampfgruppe "Bismarck". Geleit- und Sicherungsmaßnahmen ohne besondere Vorkmmisse.
Morgen- und Abendaufklärung Skagerrak sichtet keine Feindstreitkrafte.

Innerhalb Skagerrak-Warngebiet 8 schwedische Fischkutter beim Fischen festgestellt!
Wegekontrollen großer Belt kein Ergebnis.
1 dänischer Dampfer bei Tranekjaer etwa 1,5 sm westl. des Punktweges durch Minendetonation beschädigt, wird eingeschleppt.
Luftangriff auf Kiel in Nacht zum 19.5. siehe Meldung 0810. Wenig energisch durchgeführter Angriff.

"Rheinübung": Vormarsch Kampfgruppe "Bismarck" planmäßig, Standort 0900 Uhr etwa bei Anholt. Die Eiserkundung durch eine FW 200 wurde erschwert durch Wetterlage, Treibeisgrenze nördlich Island in etwa 70-80 sm Abstand. Flug 50 sm nordwestl. Kap Nord in aufliegendem Nebel abgebrochen, dort noch Treibeis überflogen.


20.5.41

Lage 20.5.

Besondere Feindnachrichten.

Außerheimische Gewässer:

Gibraltar-Bereich: Nach Abwehrmeldung war nicht "Prince of Wales" sondern Schlachtschiff "King George" in Gibraltar. Nach Fischermeldung hat ein Flottenverband von 7 Schiffen in der Nacht zum 20.5. die Gibraltar-Enge mit hoher Fahrt und Ostkurs passiert. Möglicherweise handelt es sich um die Kampfgruppe "H" und den Träger "Furious", die zum Geleit von Nachschub sowie zur Überführung weiterer Flugzeuge ins Mittelmeer gegangen sind.

Nordsee / Ostraum:
Bildauswertung von Scapa am 20.5. mittags ergibt: 2 Schlachtschiffe, 1 Flugzeugträger, 6 leichte Kreuzer, 4 Zerstörer, 2 U-Boote, ferner mehrere Frachter und Tanker sowie 33 kleinere Fahrzeuge.

Eigene Lage.

Westraum / Atlantikküste:
"Rheinübung": Die Wartestellungen der nördlichen Tanker "Belchen" und "Lothringen" werden von Gruppe West 60 sm nach Westen verlegt. (Qu. AJ 25 - AJ 16, südwestlich Grönland).
Luftaufklärung sichtet 200 sm westlich der Atlantikküste wiederum eine spanische Fischdampferrotte mit nördlichem Kurs und geringer Fahrt. Dampfer waren nicht beim Fischen, hatten Funkausrüstung.
Zerstörer "Steinbrink" und "Heinemann" auf dem Marsch von Le Havre nach La Pallice.

Skagerrak:
"Rheinübung": Ausmarsch "Bismarck" und "Prinz Eugen" planmäßig, geringe Verspätung. Gruppe steht abends von Sperre Kristiansand-Süd. Schiffahrt im Kattegat - Großen Belt war vorübergehend gesperrt. Luftsicherung am auslaufenden Verband ohne besondere Vorkommnisse. Die Luftaufklärung stellt jedoch im Seegebiet etwa Mitte Warngebiet Skagerrak mehrere dänischen und schwedische Fischkutter fest.


21.5.41

Lage 21.5.

Besondere Feindnachrichten.

Außerheimische Gewässer:

Nordsee / Ostraum: Die Bildauswertung von Scapa am 20.5. ergibt Belegung Scapa mit 1 Flugzeugträger, 2 Schlachtschiffen "King-George V"-Klasse, Schlachtkreuzer "Hood", ferner 6 Kreuzer und mehrere Zerstörer (siehe Meldung 115).

Eigene Lage.

Westraum / Atlantikküste:
Versorgungsschiff "Dresden" in Gironde eingelaufen (s. 1915)
Zerstörer "Heinemann" und "Steinbrink" in La Pallice eingetroffen.
Die beiden Tanker "Esso-Hamburg" und "Brehme" treten planmäßig ihren Ausmarsch zur Atlantikunternehmung an.
Wetterdampfer "August Wriedt" soll 22.5. zur Ablösung "Sachsenwald" auslaufen. Einsatzbefehl der Gruppe West siehe 1545.

Nordsee:
Die für den 21.5. vorgesehene Aufklärung Scapa konnte wegen Boden- und Hochnebel nicht durchgeführt werden. In Ergänzung zur Bildauswertung Scapa vom 20.5. wird noch ein weiteres Schlachtschiff in Scapa gemeldet. Wahrscheinlich Schlachtkreuzer "Hood".

"Rheinübung": Vormarsch "Bismarck" / "Prinz Eugen" durch Großen Belt - Kattegat - Skagerrak ist planmäßig verlaufen. Schiffe laufen 0500h im Korsfjord ein. Weitermarsch 2300h aus Hjeltefjord. Nach Meldung einer englischen Flugfunkstelle sind heute um 0620 Uhr englische Flugzeuge angesetzt worden zur Suche nach 2 Schlachtschiffen und 3 Zerstören, die mit Kurs Nord gemeldet wurden! Obwohl eine Auswirkung dieser Meldung auf den übrigen Funkverkehr nicht erkennbar ist, bildet diese Funkaufklärungsmeldung in Verbindung mit der sehr regen Luftaufklärungstätigkeit des Gegners über der nördlichen Nordsee den Beweis dafür, daß die Auslaufbewegung der "Bismarck"-Gruppe erkannt ist.

Luftflotte 5 teilt am Nachmittag mit, daß die um 0620h mit Suchen der Schlachtschiffe beauftragten Flugzeuge um 1057h in 6155 N 0750 West gepeilt und anschließend auf Heimflug nach den Nord-Shetlands festgestellt wurden. Ob der Gegner erst am Morgen des 21.5. im Seegebiet vor Bergen die Gruppe erfaßt hat oder ob ihm ähnlich wie beim letzten Auslaufen von "Gneisenau" und "Scharnhorst" Agentenmeldungen vom Beobachtungsposten im Großen Belt vorlagen, läßt sich nicht bestimmen. Anhaltspunkte für Luftaufklärung des Gegners vor Einlaufen in Korsfjord fehlen. In Übereinstimmung mit Auffassung der Gruppe Nord neigt Skl. zur der Annhme, daß es sich um Agentendienst im Großen Belt handelt. (Auch Beobachtungsposten an norwegischer Küste wäre möglich).

Leider erlaubt die Wetterlage die vorgesehene erneute Luftaufklärung über Scapa nicht, sodaß ein Einblick über etwa auf Grund der Sichtmeldung der Schlachtschiffe anlaufende Gegnerbewegungen nicht zu gewinnen ist.


22.5.41

Lage 22.5.

Besondere Feindnachrichten.

Außerheimische Gewässer:

Ostraum / Nordsee / Norwegen:
Keine Bilderkundung Scapa; durch Augenerkundung jedoch 4 schwere Einheiten festgestellt, hierbei evtl. ein Flugzeugträger, anscheinend 6 leichte Kreuzer! Unter der Voraussetzung, daß die Augenerkundung die tatsächliche Belegung von Scapa richtig erfaßt hat, scheint eine Veränderung der Lage beim Gegner bisher nicht eingetreten zu sein. (siehe auch eigene Lage). Sonst keine besonderen Feind- und Geleitzugmeldungen.

Eigene Lage.

Nordsee:
"Rheinübung": Planmäßig. Keine Standortmeldung des Verbandes, der heute früh etwa auf der Höhe von Drontheim steht. Die bis dahin die Kampfgruppe sichernden Zerstörer der 6.Zerst.Flotille laufen am 22.5. in Drontheim ein. Gruppe Nord vermutet, daß Flotte unter Ausnutzung günstiger Wetterentwicklung ohne weiteren Aufenthalt in den Atlantik durchbrechen wird, erteilt aber vorsorglich dem im Nordmeer stehenden Tanker "Weissenburg" Befehl, sich zur Ölabgabe klar zu halten.
Die Spähschiffe "Gonzenheim" und "Kota Penang" werden von Gruppe West nach Treffpunkt AJ 52 (ca. 300 sm SzW von Grönland) verlegt. Tanker "Belchen" und "Lothringen" sind vermutlicht auf Position, eine Standortmeldung ist nicht eingegangen. Funken auch wegen Peilgefahr unerwünscht.
Infolge Auftretens amerikanischen Küstenwachschiffes etwa 240 sm südwestl. Kap Farvel (120 sm von Tanker - und Spähschiffposition) faßt Gruppe West Treffpunktsverlegung in's Auge und gibt entsprechende Nachricht an alle.
BdU meldet, daß er ab 3.6. U-Boote (108, 552, 101, 75) nach vorheriger Brennstoffergänzung für Zusammenarbeit mit Flotte im Op.Gebiet klarstehen hat. Weitere 5 boote operieren zu dieser Zeit im Raum AJ 60 bis AK 80. (Fernschr. 1630). Flotte wird durch Gruppe N über Aufstellung und Meldeergebnisse eigener U-Boote unterrichtet. U-Boote werden auf Möglichkeit Auftretens des eigenen Verbandes ab 23.5. im Op.Gebiet hingewiesen.
Gruppe Nord benachrichtigt Flotte um 2316 Uhr über Augenerkundung Scapa, (4 Schlachtschiffe, davon evtl. ein Flugzeugträger, anscheinend 6 leichte Kreuzer, mehrere Zerstörer) mit dem Zusatz "damit keine Veränderungen gegenüber dem 21 Mai und Marsch durch Norwegenenge unbemerkt." (Ft.2316) ergänzt diese Mitteilung um 0107 Uhr Nacht zum 23.5. durch den weiteren Zusatz " bisher kein operativer Ansatz fdl. Seestreitkräfte erkennbar" und weist endlich auf Zweckmäßigkeit baldigen Auftretens im Atlantik in Anbetracht Mittelmeerlage hin (Ft.2353 "Rheinübung").
Am Abend des 22.5. besteht bei der Skl. der Eindruck, daß der Gegner zwar - wie aus den gestrigen B-Meldungen hervorgeht - über das Auslaufen der Schlachtschiffgruppe "Bismarck" Kenntnis erhalten, jedoch noch keine Klarheit gewonnen hat über den weiteren Verbleib der Schiffe. Die rege Luftaufklärung des Gegners verfolgt ganz offensichtlich den Zweck einer planmäßigen Suchaktion nach der Kampfgruppe "Bismarck". Auffällig ist der in Nacht zum 22.5. wenige Stunden nach Auslaufen der Schlachtschiffe aus den Fjorden erfolgte Einflug des Gegners über die Fjorde bei Begen und der Leuchtbombenabwurf über den Heltefjord, was als ein Zeichen für das glänzende Arbeiten des Agentenund Nachrichtendienstes in Norwegen bewertet werden kann. Trotz dieser Gegneraufklärung ist ein operativer Ansatz von Seestreitkräften aus Scapa nach der Augenerkundung der Luftwaffe nicht erkennbar. Diese Tatsache stellt eine wesentliche Berusigung für die operative Führung dar.
(Im Einzelnen siehe zum Ablauf "Rheinübung" und laufende Unterrichtung der Flotte die Funksprüche in handakte "Rheinübung").

Norwegen:
Geleite an Norwegenküste planmäßig.
In der Nacht 21./22.5. Feindeinflug von etwa 5 Flugzeugen bei Bergen, Leuchtschirmabwurf über Heltefjord. (siehe unter "Rheinübung").


23.5.41

Lage 23.5.

Besondere Feindnachrichten.

Außerheimische Gewässer:

Gibraltar-Bereich Azorengebiet:
Nach Meldung KO.-Spanien sind am 22.5. "Renown", "Ark Royal" und "Sheffield" in Gibraltar eingelaufen. Auf dem ins Dock gegangenen Flugzeugträger "Furious" anscheinend Schäden auf dem Backbord-Flugdeck. Nacht 22./23.5. aind 1 Kreuer der Fiji-Klasse und Transporter "Arundel Castle" mit Evakuierten ausgelaufen.
Nach Abwehrmeldung waren am 22.5. drei englische Transporter in den Azoren und sind am 23. Richtung Gibraltar weitergegangen.

Eigene Lage.

Operation "Rheinübung":
Flottenchef setzt am 23.5. im Vormarsch nördlich Island zum Durchbruch durch die Dänemark-Strasse an. Wetterlage erscheint ausgesprochen günstig (östliche Winde, bedeckt, Regen, mässige bis schlechte Sicht). Auch Feindlage wird günstig beurteilt, da operativer Ansatz von Feindstreitkräften nicht erkennbar. Luftaufklärung über Scapa am 23.5. nicht möglich. Augenerkundung am 22.5. ergab vier schwere Einheiten (darunter vermutlich 1 Träger) 6 Kreuzer. Auch Eisaufklärung in Dänemark-Strasse muss erneut abgebrochen werden. Im Bereich der 18.britischen Luftaufklärungsgruppe wird gegenüber 22.5. geringere Aufklärungstätigkeit festgestellt. Besondere Auffälligkeiten in gegnerischen Funkverkehr bisher nicht beobachtet mit Ausnahme eines um 12,54 Uhr erfassten Operations F.T.1138 des Chefs der Western Approaches an Geleitfahrzeuge, der aber nicht ohne weiteres auf feindl. Operationen schließen lässt.
Um 20,15 Uhr meldet Flottenchef in Quadrat AD 29 (W z N von Kap Nord) in der Dänemark-Strasse einen Feindl. schweren Kreuzer. Kurze Zeit später erfasst die Funkaufklärung die ersten Fühlunghaltersignale des Gegners (Funkname K 3 g). Gegner hält Fühlung und steht in taktischer Verbindung mit einer weiteren Einheit, (1 uy). Die erste Sichtmeldung erfolgt auf 6 sm Entfernung = 111 hm. Vom Flottenchef gehen weitere Meldungen nicht ein. Es ist zu hoffen, dass es der Bismarck-Gruppe gelingt, in Anbetracht der unsichtigen Wetterlage den unerwünschten Fühlunghalter baldigst abzuschütteln oder ihn zu vernichten. Gruppe Nord erbittet von Luftflotte 5 wenn irgend möglich Scapa-Aufklärung zwecks Erfassung englischer Gegenmassnahmen.
Die Wartestellung der Spähschiffe wird mit Rücksicht auf die eigenen U-Boote und den gemeldeten USA-Küstenwachkreuzer um weitere 180 sm nach W und 60 sm auseinandergelegt.


24.5.41

Lage 24.5.

Besondere Feindnachrichten.

Außerheimische Gewässer:

Nordatlantik:
Die Kampfgruppe H mit "Renown", "Ark Royal" und "Sheffield" läuft in der Nacht zum 24.5. mit unbekannten Kurs aus Gibraltar aus. Ein Zusammenhang mit dem Zusammentreffen unserer "Bismarck"-Gruppe mit feindlichen Kreuzern in der Dänemarkstraße ist nicht erkennbar. Die Gruppe wird von der Funkaufklärung aber im östlichen Atlantik vermutet, möglicherweise Geleitsicherung auf der Nordsüdroute. Vereinzelte Operations funksprüche der Fühlunghalter am Schlachtschiff "Bismarck" werden von den Heimatfunkstellen an Bermuda, und von Bermuda an Halifax wiederholt. Es handelt sich möglicherweise um Befehle für den Geleitzugdienst auf der Halifax-Route, bzw. für die Geleitsicherungsstreitkräfte. Eine Wiederholung von Op. Funksprüchen an Gibraltar oder an die Kampfgruppe H wird von der Funkaufklärung nicht beobachtet.
(Die Feindmeldungen in Bezug auf "Rheinübung" siehe unter Eigene Lage.)
Der Chef des 3.Schlachtschiffgeschwaders in Kanada beabsichtigte nach nachträglicher Funkauswertung am 10.5. Schlachtschiff "Royal Sovereign" nach "Norfolk" wahrscheinlich in eine Werft zu entsenden.

Westraum / Einholgebiet:
Die in der Dänemarkstraße stehenden Feindeinheiten (schwere Kreuzer) erhalten an "Bismarck" Fühlung. Die Fühlunghaltermeldungen werden laufend von der Funkaufklärung erfaßt. (siehe unter Eigene Lage "Rheinübung").

Nachrichten von Neutralen:
USA: Funkaufklärung erfaßt folgende Standorte vom 23.5.: Küstenwachkreuzer "Modoc" in 5708 Nord 3801 West (Qu.AJ 3920, d.h. 210 sm südöstlich Südspitze Grönland!). Küstenwachkreuzer "General Greene" in 4900 Nord 4946 West. (Westlich Neufundland).
Die Standorte dieser amerikanischen Überwachungsstreitkräfte zeigen die Schwierigkeiten, die sich der eigenen Handelskriegführung im Nordatlantik durch die Bewachungstätigkeit entgegenstellen.

Eigene Lage.

Westraum / Atlantikküste:
"Rheinübung": Aus den im Laufe des 24.5. eingegangenen Meldungen des Flottenchefs und den Beobachtungen der Funkaufklärung ergibt sich folgender Verlauf der "Bismarck"-Operation:
Der Gegner (schwerer Kreuzer) behält seit 23.5. abends die Fühlung an "Bismarck"-"Prinz Eugen". Es werden laufen Fühlunghaltersignale von den beiden Funkstellen "K 3 G" und "1 U Y" aufgenommen und an Flottenchef übermittelt. Die Einheit "K 3 G", gibt auch laufend operative Funksprüche an scapa ab. Sämtliche Kursänderungen werden vom eingentlichen Fühlunghalter "K 3 G" sofort gemeldet. Der Kurs unserer "Bismarck"-Gruppe wird wechselnd mit 240 und 220º gemeldet. Fahrt 28 sm. Um 0543h hat eine neue englische Einheit "Null TT" Fühlung an "Bismarck", die Gruppe "Bismarck"/"Prinz Eugen" in 337º 17 sm ab meldet. Nach den Meldungen des Flottenchefs ist der Verband gegen 0600 Uhr mit "King George" und Schlachtkreuzer "Hood" zusammengetroffen. In den sich entwickelnden Gefecht hat "Bismarck" innerhalb 5 Minuten den Schlachtkreuzer "Hood" versenkt und "King George" nach Trefferwirkung zum Abdrehen gezwungen. "Bismarck" selbst hat Treffer erhalten, die zu Ausfällen im E-Maschinenraum 4 und Kesselraum backbord 2 führen. Kesselraum macht Wasser, Wasser läßt sich jedoch halten. Durch weiteren Treffer Wasser im Vorschiff. Keine Personalausfälle. Flottenchef meldet gleichzeitig, daß Dänemarkstraße 50 sm breit, Treibminen beobachtet und meldet außerdem, daß Gegner mit einem EM 2 ähnlichen Gerät ortet. Flottenchef meldet Standort um 1400 Uhr im Qu. AK11. Er beabsichtigt mit "Bismarck" nach St. Nazaire einzulaufen und Kreuzer "Prinz Eugen" zum Kreuzerkrieg in den Atlantik zu entlassen.
Leider gelingt es dem Flottenchef nicht die Fühlung abzuschütteln, die zunächst durch 2 schwere Kreuzer aufrechterhalten und später auch von "King George" wieder übernommen wird. Flottenchef meldet Absicht, falls kein Gefecht, zu versuchen, sich mit dem Verband nachts abzisetzen. Die Marschfahrt von "Bismarck" ist infolge Vorschiffstreffer und Tiefertauchung vorn beschränkt.

Gruppe Nord gibt auf Grund der Lagebeurteilung am Vormittag mit Flottenchef Befehl das Fühlunghalten des Gegners zur Standortlage und Absichtmeldung auszunutzen. Es wird angenommen, daß Flottenchef beabsichtigt, die Fühlunghalter zwecks Ölergänzung "Prinz Eugen" wegzudrücken und den Gegner auf eigene U-Boote zu ziehen. Flotte wird unterrichtet, dasß Sicherungszerstörer vorläufig in Drontheim bleiben und Tanker sich auf Nordposition weiterhin befindet. Die Führung der Operation übernimmt ab 1200h mittags die Gruppe West.

Der Flottenchef bittet den BdU mit Ft.1511 die West-U-Boote im Qu.68 AJ zu sammeln, da er beabsichtigt, die an "Bismarck" fühlunghaltenden schweren Streitkräfte morgen bei Tagesanbruch durch Qu. 68 zu siehen.

BdU erteilt den Booten Befehl, Vorpostenstreifen zu bilden von AJ 6815 nach AJ 6895. Positionen sollen bis 25.5. 0600 Uhr erreicht ein, Tiefe 10 sm. Angriff wird nur gegen feindliche Kriegsschiffe freigegeben. BdU befiehlt Funkstille bis auf taktisch notwendige Meldungen.

Gleichzeitig erhalten U93 und U73 Aufstellung in AJ 6550 und 6950. Vorsorglich stellt BdU von Unternehmung zurückkehrende U98 und 97 und das auslaufende U48 westlich der Biskaya (in Qu. BE 64, 65, 66) auf, U138 erhält Angriffsaufstellung in BF 4420.

Im Laufe des Tages hält Gegner fortlaufend Fühlung an "Bismarck". In der Funkaufklärung werden die Einheiten "K 3 G" und "1 UY" - nach Meldung Flottenchef anscheinend "King George" und ein schwerer Kreuzer - als Fühlunghalter festgestellt. Der Kurs wird mit 230º, die Fahrt mit 24 - 26 sm gemeldet; um 1323 Uhr Kurs 180º, der offenbar den Tag über i.a. beibehalten wird. Um 1823h wird ein takt. Signal eines engl. Befehlshabers "5 dl" im Nordatlantik aufgenommen (siehe im Einzelnen Ft.-Sammlung). Der Gegner hält fast durchweg Fühlung, auf Entfernungen von 16 - 18 sm, gelegentlich heruntergehend auf 12 - 14 sm!

Die Skl. hofft dringend, daß es dem Flottenchef gelingt, "Prinz Eugen", wie bebsichtigt zur Brennstoffergänzung und anshhließendem Handelskrieg vom Gegner abzusetzen und selbst unter Ausnutzung unsichtiger Wetterlage die Fühlunghalter abzuschütteln, was ihm jetzt jedoch durch verminderte Geschwindigkeit erschwert ist. Sie sieht für den Flottenchef nunmehr 3 Möglichkeiten:

Der Flottenchef hat sich zumächst für Lösung 3 entschlossen, wobei anzunehmen ist, daß er bei Gelingen des Abschüttelns ein vorübergehendes Absetzen in den Atlantik ins Auge gefaßt hat, sofern die Brennstofflage dies gestattet. Es entspricht durchaus der Auffassung der Skl., daß die Gruppe West neben der Mitteilung über Treffen von Einlaufverbereitungen in St.Nazaire und Brest und Übermittlung ihres Einverständnisses zur Absicht Handelskrieg "Prinz Eugen" dem Flottenchef ihre eigene Beurteilung dahingehend zum Ausdruck bringt, daß ihr für "Bismarck" ein längeres Abwarten im abgelegenen Seeraum zweck mäßig erscheint, falls es gelingt, sich vom Gegner abzusetzen.

Für den Fall der Möglichkeit 1.) trifft Gruppe Nord die erforderlichen Vorbereitungen (Bereithaltung Luftkampf- und Aufklärungsverbände), für Möglichkeit 2 veranlaßt Grupe West verlegung verfügbarer Zerstörer und Torpedoboote nach Westraum.

Die Feindlage wird derart beurteilt, daß Gegner alles versuchen word, die Fühlung an "Bismarck" aufrechtzuerhalten und weitere Kräfte heranzuziehen, um "Bismarck" mit überlegenen Streitkräften zum Kampf zu stellen. Die Luftaufklärung über Scapa meldet nachmittags auf Grund Augenerkundung zunächst 3 Schlachtschiffe, 3 Kreuzer!! Beobachtung, die von vornherein unglaubhaft scheint, wird später am Abend durch Flie-Fü. Nord dahin berichtigt, daß es sich um 2 vermutlich leichte Kreuzer und Artillerieschulschiffe handelt, eine Bestätigung der möglichen Fehlerhaftigkeit einer Augenbeobachtung. Es muß jedenfalls mit sicherheit damit gerechnet werden, daß alle Scapa Schiffe und der Flugzeugträger "Victorious" zur Operation gegen "Bismarck" ausgelaufen sind. Bei dem von "Bismarck" gemeldeten Schlachtschiff "King George" handelt es sich nach B-Unterlagen um "Prince of Wales." Ob die Kampfgruppe H bereits gegen "Bismarck" herangezogen ist, ist nicht erkennbar, sie befindet sich aber seit letzter Nacht (23./24.5.) außerhalb Gibraltar im Ostatlantik.

Um 1914h meldet Flottenchef "kurzes Gefecht mit "King George" ohne Ergebnis. "Prinz Eugen" zum Ölen entlassen. Gegner hält weiter Fühlung!"

Um 2056h geht Meldung ein, daß Abschütteln der Fühlung wegen fdl. Dete-Gerätes unmöglich und "Bismarck" wegen Brennstofflage St.Nazaire direkt ansteuern muß!

Diese Meldung ist besorgniserregend, da sie offenbar die Möglichkeit eines Absetzens in den Atlantik ausschließt und sich der Flottenchef nunmehr entschlossen hat unter Verzicht auf die U-Bootsunterstützung in AJ 68 den Vormarsch nach St.Nazaire ohne weitere Verzögerung fortzusetzen. Die Änderung der Absichten führt zu Abänderung der Befehle des BdU an seine Westboote, die Befehl erhalten Vp.Streifen von AJ 6115 nach AK 7215 einzunehmen. (U93, 43, 46, 557, 66, 94). U556 wird als Aufklärer in BE 5260 aufgestellt.

Um 2238h meldet Flottenchef Flugzeugangriffe im Quadrat AK 19.

Es ist mit Sicherheit anzunehmen, daß es sich um ein Trägerflugzeug des inzwischen in Reichweite stehenden "Victorious" handelt.

Am Abschluß des ereignisreichen Tages verbindet sich die stolze Freude über die Versenkung des "Hood" auf Grund der Gesantbeurteilung der Lage mit der Sorge, ob es gelingen wird, "Bismarck" vom Gegner abzusetzen und sicher zur franz. Westküste zu überführen.

"Prinz Eugen" meldet nach Absetzen von "Bismarck" "Versorgungslage dringend" und bittet um Treffpunkt mit Tanker "Esso Hamburg". Gruppe West erteilt die erforderlichen Befehle ("Spichern", BD 78, "Esso" CD 36 Mitte).


25.5.41

Lagebesprechung beim Chef der Seekriegsleitung [Großadmiral Dr.h.c. Raeder].

Besprechung über die Entwicklung der "Bismarck"-Operation "Rheinübung und die zu treffenden weiteren Entschlüsse und Massnahmen (siehe unten)."

Lage 25.5.

Besondere Feindnachrichten.

Gibralarbereich / Azorengebiet:
Nach dem beobachteten Funkbetrieb befindet sich die Kampfgruppe "H" im Seegebiet westlich Gibraltar.
Ein Geleitzug aus 28 Handelschiffen, gesichert durch 1 Uboot und 2 Kanonenboote aus Gibraltar nach Westen ausgelaufen.
2000 Uhr im Hafen von Gibraltar: 1 Kreuzer, 1 Ubootsbegleitschiff, 1 Uboot, 5 Zerstörer, mehrere Kanonenboote und VP.-Boote, im Dock: "Furious" und "Dragon"; auf Reede: 15 Dampfer und 2 Tanker.

Neutrale:
USA: Küstenwachkreuzer "Mojave" und "Modoc" in CB 61 (300 sm südöstlich Neuschottland) festgestellt.

Eigene Lage.

Operation "Rheinübung": Flottenchef meldet um 0028 Uhr erneuten Angriff von Trägerflugzeugen (vermutlich "Victorious") und Torpedotreffer auf "Bismarck", der aber in weiterem Funkspruch als belanglos bezeichnet wird.

Die Letzte Fühlunghaltermeldung des Gegners wird von der Funkaufklärung 0213 Uhr auf 56º 49' N, 3408 W (Peilung von Fühlunghalter zu "Bismarck" 195º 11 sm Abstand) erfasst. Der dringende, operative und lebhafte taktische Verkehr des Gegners läuftg weiter. Offenbar hat zu dieser Zeit der Gegner vorübergehend die Fühlung verloren, gewinnt sie aber bei Hellwerden wieder und steht nach Meldung Flottenchefs 0700 Uhr mit "Prince of Wales" und den beiden Kreuzern in Qu. AK 55 noch immer als Fühlunghalter bei "Bismarck". Aus Funkbild geht später hervor, dass es "Bismarck" jedoch gegen 1100 Uhr, vermutlich unter Ausnutzung geringer Sichtverhältnisse gelingt, sich vom Gegner abzusetzen. Aus dem Heimatbereich im Westkanal und im Verkehr mit der Kampfgruppe "H" ("Renown", "Ark Royal", "Sheffield"), die Nacht zum 24.5. aus Gibraltar ausgelaufen, sowie mit dem 3. Schlachtschiffgeschwader (Kanada) werden im Laufe des Tages und in den Abend- und Nachtstunden des 25.5. mehrere dringende Op-Funksprüche beobachtet, die auf umfassende Massnahmen zur Suche nach "Bismarck" schliessen lassen. Am 25.5. mittags besteht Eindruck, dass Gegner beabsichtigt, seine schweren Streitkräfte im Seegebiet zwischen 43º N und 53º N ausserhalb der Reichweite deutscher Kampfflugzeuge, d.h.etwa westlich 15º Westlänge gegen "Bismarck" zum Ansatz zu bringen.

Im Laufe des 25.5. meldet Flottenchef, dass Vorhandensein Dete-Gerät beim Gegner (Reichweite mindestens 350 hm) Operationen im Atlantik in stärkstem Masse beeinträchtige. Schiffe wurden in Dänemarkstrasse in dichtem Nebel geortet und nicht mehr losgelassen. Loslösung missland trotz günstigster Wetterbedingungen. Ölübernahme allgemein nicht mehr möglich, wenn nicht durch höhere Geschwindigkeit Absetzen durchführbar.

Laufendes Gefecht mit "Hood" und "King George" erfolgte zwischen 208 und 180 hm, Gegner "Hood" vorn. "Hood" durch Explosion nach 5 Minuten vernichtet, "King George" drehte nach sicher beobachtetem Treffer unter Schwarzqualmen ab, war mehrere Stunden aus Sicht. Eigener Munitionsverbrauch 92 Schuss. (Siehe "Rheinübung" FT 0443).

Massnahmen von der Heimat: Flotte wird über Hafenvorbereitungen St. Nazaire und La Pallice, über Standorte Tanker und Spähschiffe sowie über Sicherungsmassnahmen für Einlaufen Westfrankreich laufend durch Gruppe West unterrichtet (siehe besonders 1932 - 2305).

Uboote: Ubootsstandlinie zwischen BE 61 und BF 71 aus zunächst 5 Booten wird aufgestellt. Eingesetzt werden: U73, 556, 98, 97, 48 im VP.-Streifen Qu. BE 6155 nach BF 7155, Tiefe 20 sm. U74 soll Angriffsraum BE 5350 an steuern.

Luftwaffe: Der Reichsmarschall erteilt Fliegerführer Atlantik und Luftflotte 3 den Befehl, den einlaufenden Schlachtschiffverband weitgehendst zu sichern. Entgegenfliegen soll soweit möglich gesehehen. Sicherung gegen Zerstörer und Uboote.

Die am 25.5. bis 25º Westlänge geflogene, allerdings nicht lückenlose Aufklärung erbringt keine Feindsichtung.

Für den 26.5. werden von Luftflotte 3 und Fliegerführer Atlantik, Kampfeinsatz bis 14º West, dichte Aufklärung bis 15º West und lockere Fernaufklärung bis 25º vorgesehen.

Die Spähschiffe erhalten Befehl, zur Verfügung "Prinz Eugen" in Qu. CD 26 (500 West zu Nord der Azoren) zu gehen. Die zwecks Entlastung "Bismarck" zusammengezogenen West-Uboote werden von dieser Aufgabe entbunden und in neue Standlinie aufgestellt (AJ 6115 - AK 7215).

Nordgruppen-Tanker liegen in 6-stündiger Bereitschaft in Tränen bezw. Drontheim.

Auf Grund der Lagebeurteilung am Vormittag erscheint es richtig, dem Flottenchef für seine Absichten weitgehende Freiheit der Entschlüsse zu geben. Um ihn nicht an einen bestimmten Kurs nach den franz. Atlantikhäfen zu binden, lässt die Seekriegsleitung den Flottenchef darüber unterrichten, dass, falls die Entwicklung der Lage es erfordert, das Anlaufen eines nordwestspanischen Hafens (Ferrol) in Erwägung gezogen werden kann.

Es werden dabei politische Schwierigkeiten in Kauf genommen. Bedenken bestehen nicht, da es bei der Haltung Spaniens später gelingen wird, "Bismarck" von Ferrol aus in einen franz. Hafen zu überführen. Es ist klar, dass der Flottenchef sich zu einem Anlaufen eines spanischen Hafens nur im äussersten Notfall entschliessen wird.

Am Abend des 25.5. besteht bei der Skl. die hoffnungsfrohe Gewissheit, dass es dem Flottenchef im Verlauf des Vormittags gelungen ist, die Fühlunghalter abzuschütteln. Diese Erwartung eröffnet neue günstigere Aussichten. Die Skl. erhofft noch immer, dass es die Lage an Bord "Bismarck" (Trefferauswirkung, Brennstofflage) dem Flottenchef gestattet, sich in den freien Altantik nach Westen oder Südwesten abzusetzen. Nur dort erscheint die Aussicht gegeben, der feindlichen Luftaufklärung zu entgehen. Dass der Gegner alles versuchen und aufbieten wird, um die Fühlung wiederherzustellen, ist mit Sicherheit anzunehmen.

In der Skl. wird erwogen, dem Flottenchef ein Absetzen in den Atlantik erneut nahezulegen (s. gestrigen FT der Gruppe West). Gedanke wird jedoch wieder verworfen, da es nicht richtig erscheint, den Flottenchef in einer bestimmten Richtung hin zu beeinflussen. Der Flottenchef, der über alle erkannten Gegnerbewegungen und Massnahmen unterrichtet wird, übersieht die Lage an Bord selbst am besten und wird sich über die Vor- und Nachteile einer Ausweichbewegung nach Westen oder SW selbst völlig im Klaren sein.

Andererseite stimmt die Skl. nicht mit einen Funkspruch der Gruppe West (FT 2344) überein, in dem dem Flottenchef die Annahme der Gruppe übermittelt wird, dass er direkten Marsch in westfranz. Hafen auch fortsetzen würde, wenn Feindfühlung abgerissen. Die Fassung ist zwar so, dass der Flottenchef sich dadurch von dem einmal gefassten Entschluss nicht abbringen lassen wird, eine Bestärkung in der Absicht, unmittelbar die Atlantikküste anzulaufen, hält Skl. jedoch nicht für richtig.

Es gelingt dem Gegner nach Funkaufklärung nicht, im Laufe des 25.5. die Fühlung an "Bismarck" wieder zu gewinnen.

Dem "Prinz Eugen", für den nach dem gelungenen Absetzen vom Gegner die Brennstoffergänzung zunächst im Vordergrund steht, befiehlt Gruppe West am Abend des 25.5., nach seiner Ergänzung zunächst möglichst auf und südlich der HX-Route westlich 35º West aufzutreten. Die Spähdampfer stehen etwa 27.5. abends in Qu. CD zur Verfügung. Uboote sind auf HX-Route nunmehr nicht verfügbar. (Über Absichten "Spichern" und "Brehme" s. FT 2348).

Im Laufe des 25.5. Telegramme des Führers sowie des Ob.d.M. an Flottenchef mit Glückwünschen zum Geburtstage.


26.5.41

Lagebesprechung beim Chef der Seekriegsleitung.

Chef Skl. zu Besprechungen in Gotenhafen.

Überlegungen zur Operation "Bismarck" (siehe auch unter "Rheinübung") - Skl. stimmt nicht überein mit FT 2344 der Gruppe an Flottenchef, in dem die Gruppe ihre Annahme übermittelt, dass Flottenchef auch bei Abreissen der Fühlung unmittelbar St. Nazaire ansteuert. (Siehe Kr.Tagebuch 25.5.). Skl, der Überzeugung, dass ein Absetzen von "Bismarck" nach SW in den Atlantik grosse Aussichten bietet, der feindlichen Verfolgung zunächst zu entgehen. Beim Gegner liegt vermutlich keinerlei Klarheit über die Gefechtsbereitschaft von "Bismarck" vor. Er muss annehmen, dass "Bismarck" wohl in der Lage ist, seine Atlantikoperation fortzusetzen. Dies zwingt den Gegner, bei einem längeren Abreissen der Fühlung in der Erwartung eines bevorstehenden Auftretens von "Bismarck" auf den Geleitzugrouten seinen Geleitverkehr vorübergehend abzustoppen oder mit starken[?] Kampfgruppen die Sicherung seiner Geleitzüge so schnell wie möglich wieder zu übernehmen, wodurch ihm eine planmässige offensive Verfolgung von "Bismarck" nahezu unmöglich genacht wurde.

Gruppe West wird fernmündlich von der Auffassung der Skl. in Kenntnis gesetzt und wird dem Flottenchef übermitteln, dass gestriger Abendfunkspruch für ihn selbstverständlich keine operative Bindung darstellt.

Als günstigste Lösung sieht Skl. für "Bismarck" an:

Das Risiko einer derartigen Operation ist zweifellos gross. Es liegt in erster Linie darin, dass sich für "Bismarck" für den Fall, dass Gegner auf dem Marsch zum Tanker erneut Fühlung gewinnt und eine Brennstoffübernahme unmöglich wird, eine hoffnungslose Lage ergeben kann. Auf der anderen Seite wird das Risiko wines[?] Durchbruches nach der franz. Atlantikküste von Skl. nicht geringer eingeschätzt. - Für die Überlegeungen des Flottenchefs, der allein die Lage voll übersehen kann, wird die Auswirkung der bisherigen Artillerie- und torpedotreffer auf die Brennstofflage wahrscheinlich von ausschlaggebender Bedeutung sein. -

Lage 26.6

Besondere Feindnachrichten.

Außerheimische Gewässer:

Nordatlantik:
Att. Washingtong meldet, dass Geleitzug 26.5. 200 sm östlich Kap Breton zusammentritt, von Nordamerika 18 Fahrzeuge mit 135000 t.
USA Eispatrouillenboot "General Greene" meldet an Washington, Aufnahme eines Rettungsbootes des engl. Dampfers "Marconi" in etwa 5620 N. 3836 W. Küstenwachkreuzer "Modoc" erhält Befehl, in das Gebiet zu gehen und nach Überlebenden zu suchen.

Kreuzerkrieg in ausserheimischen Gewässern:
Operation "Prinz Eugen": Von "Prinz Eugen" liegen keine Meldungen vor. Gruppe West ersucht um Meldung, falls Brennstoffversorgung nicht planmässig durchgeführt ist.
Spähschiff "Gonzenheim" meldet beabsichtigten Standort morgen Abend CD 20.

Operation "Rheinübung": Es gelingt "Bismarck" nicht, sich auf die Dauer der Sichtung durch den Gegner zu entziehen. Die angesetzte feindliche Luftaufklärung gewinnt trotz ungünstiger Wetterlage (Nord-West 7-8, Schauerwetter, wechselnde Sicht) 1030 Uhr erneut Fühlung an "Bismarck", etwa in Qu. BE 16 (600 sm westl. landsend). Fühlung wird mit nur anscheinend kurzen Unterbrechungen den ganzen Tag über gehalten.

Um 1151 Uhr meldet Flottenchef: Fühlunghalten durch Radflugzeug. Damit hat eine Trägergruppe (möglicherweise Kampfgruppe "H" mit "Ark Royal"), die Fühlung an "Bismarck" aufgenommen.

Um 1155 Uhr melded Flottenchef Standort in Qu. BE 27 (600 sm westlich Brest). Er hat demnach den direkten Marsch nach der franz. Atlantikküste fortgesetzt und auf Grund seiner eigenen Lagebeurteilung von einem Absetzen nach Westen Abstand genommen, vermutlich wegen Brennstofflage "Bismarck" und da er die Aussichten, unbemerkt Brennstoff auf Tankerposition ergänzen zu können, als gering ansah.

Auf Grund fernmündlicher Rücksprache mit Skl. gibt Gruppe West (-obwohl nunmehr für eine Änderung des Entschlusses des Flottenchefs zu spät -) durch Funkspruch an Flottenchef, dass FT 2344 vom 25.5. (Annahme: Weitermarsch nach franz. Hafen) selbstverständlich keine operative Bindung darstellt. Sie übermittelt ferner, dass bei Anhalten schlechter Wetterlage Biscaya, Passieren Barre St. Nazaire und Längsseitbringen Torpedoschutz dort und La Pallice Reede nicht möglich, und Einlaufen Brest erforderlich.

Um 1800 Uhr meldet Flottenchef Standort in BE 5311, Fahrt 24 sm, 1824 Uhr Krz. "Sheffield" als Fühlunghalter.

Um 1904 Uhr geht Kurzsignal ein, in dem die Brennstofflage als dringend bezeichnet, und Ergänzungsmöglichkeit angefordert wird. Offenbar sind die Ölverluste durch die Art.-Treffer in Abt. 13/14 und Abt. 21/22 sehr beträchtlich gewesen.

Gruppe West sieth die Entsendung des Troßschiffes "Ermland" vor.

Zwischen 2000 und 2100 Uhr finden Angriffe von Trägerflugzeugen statt. Um 2115 Uhr meldet Flottenchef Torpedotreffer mittschiffs, un 2120 Uhr einen weiteren achtern und um 2150 Uhr Schiff nicht mehr steuerfähig, um 2325 Uhr, dass Schiff von "Renown" und leichten Streitkräften umgeben.

Damit hat die Operation des "Bismarck" eine entscheidende unglickliche Wendung genommen.

Lagebeurteilung.

Feindlage: Der Gegner hält im Laufe des Tages mit Trägerflugzeugen und nach Funkaufklärung ab mittags auch mit Flugzeugen der Küstenverbände Fühlung an "Bismarck".

Der Führer der Kampfgruppe "H" setzt zur Aufnahme der Fühlung mit "Bismarck" den Kreuzer "Sheffield" an, dem es auf Grund der Aufklärungssignale der Flugzeuge auch gelingt, die Fühlung an "Bismarck" am Nachmittag herzustellen.

Die eigene Luftaufklärung erfasst trotz der ungüstigen Wetterlage um 1620 Uhr ein feindliches Schlachtschiff unter Sicherung von 3 Zerst. in Qu. BE 2120 (200 sm vom Standort "Bismarck"). Das Schlachtschiff wird ein deutig als "Rodney" erkannt. Weitere Feindkräfte werden am Nachmittag nicht gesichtet. Um 2000 Uhr bekannt "U556" in BE 5332 Fühlung an einem Schlachtschiff der "King-Georgee"-Klasse, und einem Flugzeugträger mit Flugbetrieb, verliert die Fühlung aber bald bei schlechten Sichtverhältnissen.

Nach den Aufklärungs-und Funkbeobachtungs-Meldungen muss am Abend mit folgenden brit. Streitkräften auf dem Gefechtsfeld um "Bismarck" gerechnet werden:

auf Anmarsch vielleicht sogar noch ein Schiff des 3. Schlachtgeschwaders, Träger "Ark Royal", mindestens 2 schwere Kreuzer, und leicher Kreuzer "Sheffield", wahrscheinlich ein weiterer, 4. Zerst.-Flottille mit mehreren modernen Zerstören der "Tribal"-Klasse.

Am 26.5. abends Eindruck, dass Gegner zu einem starken Einsatz zur Niederkämpfung des "Bismarck" offenbar nicht entschlossen ist, vielmehr zunächst eine weitere Verminderung der Kampfkraft von "Bismarck" durch nächtliche Lufttorpedoangriffe und solcher leichter Streitkräfte anstrebt, um dann erst im Endkampf schwere Streitkräfte einzusetzen.

Über den Verbleib von "Prinz Eugen" besteht beim Gegner Unklarheit.

Eigene Lage: Die Möglichkeiten einer Entlastung von "Bismarck" auf seinem Marsch nach einem südfranz. Hafen sind sehr begrenzt. Ein Einsatz von schweren Streitkräften, "Scharnhorst" und "Gneisenau", kommt nicht in Frage, da beide Schffe nicht gefechtsklar. Die Luftwaffe erhielt vom Reichsmarschall Befehl, mit allen im Westraum verfügbaren Mitteln den Rückmarsch von "Bismarck" zu unterstützen und seinen Schutz im Küstenvorfeld und g.F. in Brest (siehe Fernschreiben 1945) sicherzustellen, ist in ihrer Auswirkung aber durch Wetterlage und Reichweite - Standort "Bismarck" über 400 sm von Brest - stark beschränkt. Wegen der Wetterlage ist auch eine Entsendung eigener Zerstörer zunächst nicht möglich. Um 2206 Uhr erhalten alle Biscaya-Boote, die noch über einen Torpedo verfügen, Befehl, den Standort von "Bismarck" mit Höchstfahrt anzusteuern, es gelingt ihnen jedoch nicht, zum Angriff an den Gegner heranzukommen.

Da "Bismarck" gezwunden ist, mit einer dem Seegang entsprechenden Fahrt in Bewegung zu bleiden, um die Angriffaussichten feindlicher Torpedoträger und möglicherweise feindlicher Uboote zu verringen, wird vor aussichtlich hierbei der ohnehin schon geringe verfügbare Brennstoffrest verfahren. Der Versuch der Herbeiführung einer Brennstoffergänzung wäre nur in unmittelbarer Nähe der eigenen Küste unter der abstossenden Wirkung der eigenen Küstenvorfeldwaffen, vor allem der Luftwaffe, möglich. Eine Heranführung des Troßschiffes an den steuerlosen "Bismarck" durch die umgebenden Feindstreitkräfte erscheint aussichtslos. Trotzdem wird das Auslaufen des Troßschiffes "Ermland" für alle fälle vorgesehen und vorbereitet.

Angesichts der vorstehenden Tatsachen und der starken Überlegenheit des Gegners erscheint die Lage des Schiffes un Mitternacht hoffnungslos. Für den Fall, dass durch eine Änderung der Lage (auch Wetterlage) das Schiff doch noch einen küstennahen Punkt ansteuern kann, ist das Auslaufen von 4 Schleppern aus Brest und St. Nazaire, das Auslaufen von "Ermland" aus La Pallice, sowie umfassender Aufklärungs- und Kampfeinsatz der Luftwaffe vorgesehen.


27.5.41

Lagebesprechung beim Chef der Seekriegsleitung.

1) Verlauf der "Bismarck"-Operation - Überlegungen zur Frage der Veröffentlichung (s. unter Eigene Lage).

Lage 27.5.

Besondere Feindnachrichten.

Außerheimische Gewässer:

Nordatlantik:
Kampfgruppe H wird um 14,00 Uhr in Qu.BE Westl. der Biscaya von ital.U-Boot gesichtet auf SW-Kurs. Anzunehmen, dass sie nach Abschluss "Bismarck"-Verfolgung auf NS-Weg wieder in Gibraltar-Raum zurückkehrt.
In Gibraltar befinden sich am 27.5. ausser den üblichen Einheiten Träger "Furious", 5 Zerst., 4 Kanonenboote und 1 U-Boot.
Nach V-Mann-Meldung lag am 25.5. in der Einfahrt von New York ein etwa 30000 t -Schlachtschiff vor Anker (vermutl. "Resolution"). Schiff hatte Schäden am Vorschiff.

Nachrichten von Neutralen:
U.S.A. Küsten-Wachkrz. "Hamilton" 26.5. in CB 47, "General Greene" in AK 41, dort auch "Modoc" und "Northland" vermutet.
USA.-Presse bringt erneut Angaben über Umbau von Frachtschiffen in Flugzeugträger zur Vervollkommnung des Schutzes der auf England fahrenden Schiffe gegen U-Boote! Sicherung dieser kleinen Träger durch Zerstörer gegen U-Boote. Fahrt in der Mitte des Konvois. Es werden wesentliche Erfolge durch die Verwendung dieser Schiffe erhofft.

Eigene Lage.

Westraum / Atlantikküste:
Operation "Rheinübung": Der unglückliche Torp.-Treffer des Trägerflugzeugs gestern Abend bleibt entscheidend für die weitere verhängnisvolle Entwicklung der Lage des Schlachtschiffs "Bismarck". Seiner Steuerfähigkeit beraubt, ist das Schiff über 400 sm von der Atl.-Küste entfernt den Angriffen der stark überlegenen Feindstreitkräfte ausgesetzt. Die Lage des Schiffes ist unter diesen Umständen hoffnungslos. Nach den Meldungen der eigenen U-Boote und den aus der Funkaufklärung gewonnenen Erkenntnissen ergibt sich folgender Überblick über die Entwicklung während der Nacht:

Die feindl. Fühlunghalter, offenbar noch Krz. "Sheffield" "Renown" und Zerst. der 4.Zerst.-Fl. halten Fühlung an "Bismarck". Sie werden auch im Laufe der Nacht durch Trägerflugzeuge unterstützt. Aus den verschiedenen Fühlunghaltermeldungen geht hervor, dass "Bismarck" anscheinend ohne oder nur mit sehr geringer Fahrt auf verschiedenen Kursen im Qu. 6160 steht und von den Feindstreitkräften nunmehr regelrecht umstellt ist. Gegner, der nach Aufkl.- Meldung gegen 2322 Uhr in etwa 7 sm Abstand von "Bismarck" steht, nähert sich später dem Schiff mehrfach auf geringe Entfernungen. Im Verlauf der Nacht hat "Bismarck" daher mehrfach Gefechtsberührungen.

Um 0015 Uhr meldet U73 "Bismarck" und feindl. Streitkräfte in Qu. 6155 später Artilleriekampf von 3 Einheiten in BE 6119.

Um 0146 Uhr sind britische Flugzeuge - vermutl. Trägerflugzeuge von "Ark Royal" - in der Luft und geben Funksignale. Gleichzeitig steht engl. Einheit fx5 3 sm nordostwärts "Bismarck" und hält Fühlung. Standort etwa 4730 N 1540 W. Möglicherweise Torp.-Flugzeugangriffe.

Um 0340 Uhr geht aus Funkaufkl. und U-Bootsbeobachtungen erneute Gefechtsberührung hervor. U556 meldet in 15 sm von seinem Standort (d.h. etwa in 6180) Artilleriekämpfe. Auch um 0430 Uhr wird noch Mündungsfeuer gesichtet. Offenbar Angriff britischer Zerst. (Meldung engl. Einheit fx5). "Bismarck" hat bis zu dieser Zeit Funkpeilzeichen gesendet zum Heranführen U-Boote und Flugzeuge.

Um 0430 Uhr hat U74 nach späterer Meldung 3 starke Detonationen, davon eine besonders stark, beobachtet. Nicht feststellbart, ob Detonation von feind. Torp. Treffern auf "Bismarck" oder von Artillerietreffern der "Bismarck" auf den angreifenden Zerstörern herrührt.

Gegen 0630 Uhr setzen neue Angriffe des Gegners ein. U556 beobachtet LG-Schiessen. Fühlunghaltermeldungen feindl. Streitkräfte auf 7 - 8 sm Abstand werden beobachtet.

Von 0700 Uhr ab nimmt der Signalverkehr der Fühlunghalter lebhaft zu. Mehrere Feindeinheiten werden festgestellt, die "Bismarck" auf wechselnden Kursen liegend melden (Standorte etwa auf 4813 N 1614 W angegeben).

Um 0753 Uhr hat der schwere Kreuzer, der bereits in der Dänemarkstrasse mit "Bismarck" zusammentraf (Einheit 1 uy), Fühlung an "Bismarck", dessen Standort etwa in 6150 BE vermutet wird.

Um 0855 Uhr gewinnt auch der Verbands-Chef auf britischen Schlachtschiff (möglicherweise "King George") Fühlung an "Bismarck". Die laufenden Meldungen über "Bismarck" und seine verschiedenen Kurse häufen sich und reißen gegen 0915 Uhr ab. Auch der taktische Verkehr hört gegen 1030 Uhr auf.

Zwischen 0900 und 0940 Uhr hat U74 laufend mittlere und starke Detonationen beobachtet, die offenbar vom Artilleriegefecht zwischen "Bismarck" und schweren und leichten Streitkräften herrührten. Eigenes Flugzeug meldet bei Rückkehr Sichtung "Bismarck" 0945 Uhr auf 47º 20' N, 15º 40' W im Gefecht mit angeblich schweren und leichten Kreuzern.

Nach Bekanntgabe Churchills wurden in der Nacht durch Zerstörer mehrere Angriffe auf "Bismarck" durchgeführt, die zu weiteren Torp.-Treffern führten, sodass Schiff praktish bewegungsunfähig.

Kurz nach Tagesanbruch hätten die brit. Schlachtschiffe in den Kampf eingegriffen. Erklärung entspricht den eigenen Beobachtungen.

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Meldungen des Flottenchefs seit Mitternacht geben keinen Aufschluss mehr über weitere Entwicklung der Lage und die in der Nacht erfolgenden Gefechte. Die verzweifelte Lage des manövrierunfähigen "Bismarck" ist Offizierkorps und Besatzung seit den Abenstunden bekannt.

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Mit F.T.2352 meldet Flottenchef an OKM und Gruppe West: "Schiff manövrierunfähig. Wir kämpfen bis zur letzten Granate. Es Lebe der Führer!"

Kurze Zeit später mit F.T.0045 Uhr erfolgt Meldung: "Schiff ist waffenmässig und maschinell voll in Takt. Lässt sich jedoch mit Maschinen nicht steuern."

In dieser Meldung kommt die ganze Tragik der Lageentwicklung zum Ausdruck. Schiff ist artilleristisch und maschinnell voll einsatzbereit. Es ist durch seine fehlende Steuermöglichkeit bei der z.Zt.herrschenden sehr ungünstigen Wetterlage nicht in der Lage, einen Kurs in Richtung auf die Küste einzuhalten.

Der Ob.d.M. bringt die Verbundenheit mit Schiff und Besatzung im F.T.0014 mit den Worten zum Ausdruck: "Alle unsere Gedanken sind bei Ihnen und Ihrem Schiff. Wir wünschen Ihnen Erfolg in Ihrem schweren Kampfe."

In einem Funkspruch (F.T.0036) an den Führer des Desutschen Reiches "Adolf Hitler" meldet der Flottenchef in schlichter soldatischer Grösse: "Wir Kämpfen bis zum Letzten im Glauben an Sie, mein Führer und im Felsenfesten Vertrauen auf Deutschlands Sieg. Flottenchef." +)

Im Laufe der Nacht gehen weitere Meldungen über Feindlage und Entwicklung von "Bismarck" nicht ein. Bezeichnend für Charakterhaltung und Fürsorge des Flottenchefs ist F.T.-Antrag auf Verleihung Ritterkreuz an IAO "Bismarck", Korvettenkapitän Schneider, in Anerkennung Versenkung Schlachtkreuzer "Hood". Antrag wird vom Ob.d.M. befürwortet, vom Führer genehmigt und Verleihung durch F.T. ausgesprochen.

Der F.T.0625 "Lage unverändert, Windstärke 8 - 9" ist die letzte Meldung des Flottenchefs.

Massnahmen der Führung:

U-Boote: Die in der Biscaya verfügbaren U-Boote werden mit oder ohne Torpedo am vermuteten Standort "Bismarck" zur Unterstützung zusammengezogen und sollen Gebiet von BE 6277 nach 6192 absuchen. Es ist den Booten nicht möglich, an Hand der sehr ungünstigen Wetterlage an den Gegner heranzukommen und durch Erfolge die Entwicklung der Lage zu beeinflussen.

Versuch, auf Antrag des Flottenchefs das Kriegstagebuch Flotte durch U-Boote (U556 / U74) von "Bismarck" abzuholen, scheitert wegen Brennstoffmangel und Schlechtwetterlage.

Luftstreitkräfte: Luftaufklärung startet entsprechend Befehl des Reichsmarschalls mit allen verfügbaren Aufklärungs- und Kampfkräften der Fliegerführer Atlantik und der Luftflotte 3 zur Aufklärung zwischen 46º und 4830 N und Sektor von Brest Nordwest. Start Aufklärung 0430 Uhr, Kampfverbände ab 0630 Uhr, sodass gegen 0900 Uhr im Gebiet "Bismarck". Insgesamt kommen im Laufe des 27.5. ausser Fernaufklärern KG 40 und K.Fl.Gr.406, die einsatzbereiten Kampfverbände der K.Gr.606, der I./KG.28 und der K.Gr.100 zum Ansatz. Einsatz in 3 wellen unter ungünstigen Wetterbedingungen bis zur Grenze der Kampf- und Aufklärungsreichweite. Infolge Schlechtwetterlage stösst die entscheidende erste Welle grösstenteils an "Bismarck" und am Gegner vorbei. Wenige Flugzeuge erhalten Fühlung am Gegner und kommen zum Angriff auf Kreuzer und Zerstörer, jedoch offensichtlich ohne Treffer zu erzielen. Daher kein Einfluß auf die Gefechtslage trotz vollen Einsatzes.

Wetterdampfer "Sachsenwald" wird zum Standort "Bismarck" befohlen, steht abends 2040 Uhr in 4740 N 1430 W.

Troßschiff "Ermland" läuft zur Hilfeleistung um 0500 Uhr. aus La Pallice aus. 4 Schlepper werden in der Nacht zur Unterstützung in Marsch gesetzt.

Spanische Hilfe: Noch in der Nacht wird nach Rücksprache mit Führerhauptquartier Mar.Att.Madrid über Lage unterrichtet und ersucht, von spanischer Kriegsmarine Entsendung Lazarettschiffes bzw. Handelsschiffes mit Rote-Keuz-Flagge g.g.F. auch spanische Kriegsschiffe zur Hilfeleistung zu erwirken. Im Einverständnis mit General Franco ordnet spanischer Marineminister Auslaufen Krz. "Canarias" und zweiter Zerstörer an. Eintreffen auf Kampfplatz etwa 28.5. früh.

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Über Endkampf "Bismarck" bisher keine genauen Nachrichten. Annahme, dass Schiff in Artillerie-Gefecht mit überlegenen schweren Streitkräften unter gleichzeitigem Torp.-Einsatz von Kreuzern und Zerstörern auf das manövrierunfähige Schiff vernichtet wurde. Britische Admiralität meldet nachmittags, dass "Bismarck" um 1100 Uhr gesunken sei.

Seegebiet des Untergangs wird von U-Booten als erste abgesucht. U74 nimmt 1930 Uhr 3 Überlebende aus Schlauchboot in BE 6142 auf. Nach ihren Aussagen erfolgte Untergang des Schiffes wahrscheinlich in BE 5130 etwa gegen 1000 Uhr. Es wird versucht, Flugzeuge, übrige U-Boote und Krz. "Canarias" durch Peilzeichen an Untergangsstelle heranzuführen.

Gegner steuert nach Abschluss der Aktion, wie Luftaufklärung ergibt, offenbar verbandsweise bisherige Operationsgebiete an. Die erste Welle der Luftaufklärung erfasst die Kampfgruppe H gegen 1610 Uhr im Qu.BE 55 auf Kurs 210 - 220º, während von der zweiten Welle gegen 2040 Uhr ein Verband von schweren Einheiten - vermutl. die beteiligten Einheiten der Heimatflotte - in Qu.BE 32 (190 sm südwestl. Südspitze Irland) auf NNO Kurs gesichtet wird. Bei Angriffen werder keine Treffer erzielt.

Leichte Einheiten werden gegen Mittag östlich des Gefechtsfeldes mit Kurs auf Landsend von der Luftwaffe gemeldet und ergebnislos angegriffen.

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Weitere Operation "Prinz Eugen:" Planmässige Brennstoffergänzung durch "Prinz Eugen" wird angenommen, da andernfalls ein angefordertes Kurzsignal hätte aufgenommen werden müssen. Von Gruppe West wird Umstellung der Tanker und eines Spähschiffes vorgenommen, um einerseits Esso-Hamburg für U-Bootsversorgung der Süd-Boote freizubekommen und andererseits möglichst zahlreiche Beölungsmöglichkeiten südl. der HX-Route zur Verfügung zu haben.


28.5.41

Lagebesprechung beim Chef der Seekriegsleitung.

1) Überlegungen zur "Bismarck"-Operation und die daraus zu folgernden Massnahmen für den Einsatz der Überwasserstreitkräfte im Atlantik. Grundsätzlich muss es das Bestreben der Seekriegsleitung sein, den Handelskrieg mit Überwasserstreitkräften im Atlantik mit Entschlossenheit fortzusetzen. Es ist aber zu prüfen, ob Feindlage und klimatische Verhältnisse in den Sommermonaten zu einer vorübergehenden Zurückhaltung der Seestreitkräfte führen müssen.

Die Operation des Kreuzers "Prinz Eugen" ist fortzusetzen. Es hat jodoch keinen Zweck, dass er versucht, gesicherte Geleitzüge anzupacken, sondern es muss seine Aufgabe sein, Einzelfahrer zu vernichten. Eine Verlegung des Operationsgebiets weiter nach Süden kann durch Gegner-Operationen im Nordatlantik notwendig werden. Chef Skl. hält es für erforderlich, jetzt vorsichtig zu operieren, da es sich die deutsche Kriegsmarine bei ihren geringen Mitteln nicht leisten kann, weitere Überwasser-Kampfeinheiten zu verlieren. Es ist zu überprüfen, ob weitere Operationen nur noch in geschlossenen Gruppen (z.B. "Tirptiz", "Scharnhorst" und "Prinz Eugen") erfolgen sollen oder ob grundsätzlich auch am Einsatz von einzeln fahrenden Kreuzern und Schlachtschiffen festgehalten werden soll.

Die 1.Skl. [Vizeadmiral Fricke] vertritt die Auffassung, dass es unbedingt notwendig ist, grundsätzlich am Einsatz der Kreuzer vom Panzerschiffstyp in der ausserheimischen Kriegfürung festzuhalten. Daher Vorschlag, die Vorbereitungen für Auslaufen Kreuzer "Lützow" in den Atlantik zum Abschluss zu bringen, und "Lützow" vorsorglich nach Drontheim zu verlegen. Das Auslaufen und der Durchbruch in den Atlantik kann allerdings erst erfolgen, wenn durch eingehende Aufklärung in den Passagen nördl. und südl. von Island (durch U-Boote, Flugzeuge und Fischdampfer) ein eindeutig klares Bild über die Feindlage gewonnen ist. Ein Verlegen nach Drontheim bietet die Möglichkeit zu überraschendem Auslaufen, notfalls zunächst unter Absetzen in das Nordmeer und überraschendem Durchbruch in den Atlantik.

Chef Skl. mit Verlegung "Lützow" nach Drontheim einverstanden, behält sich Befehl über Auslaufen zur Atlantik-Operation "Lützow" jedoch je nach Entwicklung der Lage ausdrücklich vor.

Gruppe Nord erhält Befehl, "Lützow" rechtzeitig unter Berücksichtigung der Wetterlage nach Drontheim zu verlegen.

2) Planung "Barbarossa": Der Umfang der Verlegung der Streitkräfte aus der östl. Ostsee nach Drontheim ist begrenzt, da Liegeplatzmöglichkeiten unter sicheren Schutz für grosse Schiffe in Drontheim beschränkt sind. Es erscheint richtig, Schlachtschiff "Tirpitz" vorläufig noch in Gotenhafen zu belassen und später in den unter Berücksichtigung Sommerverhältnisse gegen Luftangriffe bestgesicherten Hafen von Kiel zu verlegen. Die Vorarbeiten in Drontheim zur Schaffung sicherer Liegeplätze für schwere Schiffe sind mit vollem Nachdurck fortzusetzen.

Die Überprüfung der Frage des Einsatzes der Überwasserstreitkräfte im Atlantik ist bei der 1.Skl. im Gange.

3) Angesichts der katastrophalen Folgen des Torp.-Treffers in die Ruderanlagen des Schlachtschiffes "Bismarck" ordnet Ob.d.M. eine Überprüfung der Konstruktion der Ruderanlagen auf schweren Schiffen an. Nach Vortrag K-Chef ist in Verbesserung der bisherigen Anlagen ("Bismarck" hatte 2 Ruder achtern, die beide offenbar gleichzeitig ausfielen) bei Schiff H und O die Konstruktion von 3 Rudern achtern vorgesehen. Anlage so, dass völliger Ausfall ruderanlage durch 1 Torp.-Treffer nicht mehr möglich. Darüber hinaus wird bei K Prüfung der Konstruction eines Ruders im Vorschiff aufgenommen.

Besondere Feindnachrichten.

Außerheimische Gewässer:

Gibraltar-Bereich:
Nach Funkbetrieb Kampfgruppe H noch in See.
KO.-Spanien meldet im Hafen von Gibraltar: 1 Flugzeugträger, 1 U-Bootsbegleitschiff, 1 Kanonenboot, 1 U-Boot, mehrere Kleinere Fahrzeuge und 10 Flugzeuge. Im Dock: 1 Zerstörer und 1 Kanonenboot.

Eigene Lage.

Operation "Meeresgott" ("Prinz Eugen"). Vom "Prinz Eugen" keine Meldungen

Gruppe West übermittelt "Prinz Eugen" Auffassung, dass durch Einsatz aller schweren britischen Einheiten Nordatlantik bei der Jagd auf "Bismarck" die Geleitzüge im Westatlantik jetzt vorübergehend wahrscheinlich ohne Schutz durch schwere Streitkräfte. Skl. teilt diese Ansicht nicht, da gegen "Bismarck" nur Verfügungskampfgruppen des Gegners bzw. in er Nähe stehende schwere Streitkräfte eingesetzt und Schwächung der Geleitzüge nicht anzunehmen. Daher Weisung an Gruppe West:

""Prinz Eugen" soll zunächst nur gegen Einzelfahrer operieren, Kurzsignale sparsam gebrauchen, letzteres gilt auch für Tanker."

Gruppe West berichtigt dementsprechend ihre Anweisung an "Bismarck" und befiehlt: Operieren nicht gegen Geleitzüge, sondern gegen Einzelfahrer.

"Prinz Eugen" erhält ferner Anweisung von Gruppe West: Sobald Operieren im Norden vom Feind erkannt, Operationsgebiet verlegen nach DS, DT, EH, EJ, Tanker selbst zu verschieben oder Wünsche zu melden und sich nicht an Spähschiffe gebunden zu fühlen, gegebenenfalls nach franz. Westküste entlassen. (s.F.T.1915).

Die Verteilung der Begleittanker für Operation "Prinz Eugen" ist nach den jetzigen Befehlen der Gruppe:

"Belchen" A 3 21/24 = südwestl. Südspitze Grönland.
"Spichern" BD 78 = 460 sm nordwestl. Azoren.
"Breme" CD 64 = 420 sm südwestl. Azoren.
"Lothringen" DF 96 = 720 sm südwestl. Azoren.
"Esso" Marsch zu "Egerland" nach Punkt Rot.

Westraum / Atlantikküste: Nachsuche an Untergangsstelle "Bismarck" wird durch U-Boote, WBS "Sachsenwald" und Krz. "Canarias" fortgesetzt. Infolge erheblicher Wetterbesserung sollen "Sachsenwald" und "Canarias" auch am 29. weitersuchen. "Sachsenwald" übernimmt 28. abends 2 weitere Überlebende.

Die durch Luftflotte 3 und Fliegerführer Atlantik eingesetzten Verbände zur Nachsuche im Kampfraum "Bismarck" sichteten keine Wrackteile oder Überlebende.

Nach Aussage der von U74 aufgenommenen Leute hat "Bismarck" am 24. abends 5 angreifende Flugzeuge abgeschossen und in der Nacht 26./27.1 Zerstörer versenkt, 1 weiteren in Brand geschossen!

Bekanntgabe der britischen Admiralität über die Operationen gegen "Bismarck" s. in "Fremde Presse" (Marinenachrichten) Nr. 123.

Hierzu ist festzustellen:

1) Feststellung, dasss "Bismarck" und "Prinz Eugen" von britischen Flugzeug in den Schären von Bergen festgestellt wurden, entspricht wahrscheinlich nicht den Tatsachen. Skl. nimmt an, dass britischer Agentendienst im Gr. Belt die Schiffe beim Passieren erfasst hat.

2) Bemerkenswert ist Ansatz der engeblich im Geleitdienst im Nordatlantik stehenden Schlachtschiffe "Rodney" und "Ramillies" gegen "Bismarck".

3) Mit weiträumiger Luftaufklärung durch kanadische Luftwaffe von Neufundland aus muss in Zukunft gerechnet werden. Einsatz von USA gelieferten Catalina-Flugbooten.

4) Von der Torp.-Flugzeugangriffen der "Ark Royal"-Flugzeuge am 26.5. nachmittags und den nächtlichen Torp.-Angriffen der Tribal-Zerstörer mit angeblicher Erzielung von Torp.-Treffern auf "Bismarck" hatte Flottenchef nichts gemeldet. Nachprüfung durch Befragung Überlebender erforderlich.

5) Angaben bestätigen bisherige Auffassung, dass am Endkampf am 27.5. neben Torp.-Angriffen durch Kreuzer und Zerstörer später auch die schweren Streitkräfte durch Artilleriebeschuss in den Kampf gegen "Bismarck" eingriffen. Nach Niederkämpfung der art. Kampfkraft "Bismarcks" erfolgte endgültige Versenkung durch Torpedoansatz von Krz. "Dorsetshire".


29.5.41


30.5.41

Lagebesprechung beim Chef der Seekriegsleitung.

1) Vortrag I a über den vorläufigen Operationsbefehl des Krz. "Lützow". Als erfolgversprechende Operationsgebiet werden für Krz. "Lutzow" angesehen:

Der Auslauftermin für "Lützow" steht noch nicht fest. Bestimmung des Zeitpunktes erfolgt durch Skl. je nach Entwicklung der Feindlage und Gewinnung völliger Klarheit über die weiteren Operationsmöglichkeiten. "Lützow" soll Mitte Juni zunächst nach Drontheim verlegen. Unbemerkter Durchbruch in den Atlantik bleibt dann später zu einem nach Wetter-und Feindlage günstigen Zeitpunkt anzustreben. Für Auslaufen kommt etwa Zeit ab Anfang July in Frage. (s. Op.-Befehl für "Lützow" in KTB. Teil C Heft I).


[Gesehen]

C/Skl. [Admiral Otto Schniewind Chef des Stabes der Seekriegsleitung]
1/Skl. [Vizeadmiral Fricke Chef der Operationsabteilung der Seekriegsleitung]
Ia [1. Admiralstaboffizier in der Operationsabteilung]
Asto II [2. Admiralstaboffizier]

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